Wirbellose - Spektrum Homöopathie 02/2021

~abojahr_aboAndIssue~

Zuzüglich Portokosten:
Deutschland: 1,30 EUR Porto pro Heft
Schweiz: 1,80 EUR pro Heft
Österreich 2,90 EUR pro Heft

Wirbellose - Spektrum Homöopathie 02/2021

~spektrumReviewsShortInfo(4631)~

Eigentlich würde man am liebsten zu ihnen hinab tauchen: Denn die meisten wirbellosen Tiere leben im Meer in der Tiefe und sind von bezaubernder Schönheit. Am Beginn der evolutionären Entwicklung dieser Lebewesen stehen die architektonisch erstaunlichen Gebäudekomplexe der Schwämme mit ihrem ausgeklügelten Filtersystem. Umgeben sind sie von der blumigen Vielfalt der 400 Millionen alten Korallen, die der Menschheit in ihrer Sensibilität den Spiegel vorhalten: In der zivilisationsbedingten Verschmutzung der Meere verblassen und sterben sie. Als Arzneien helfen sie PatientInnen in ihrer Abhängigkeit, Ängstlichkeit und reizbaren Verletzlichkeit. Unsere indischen Kollegen haben die Korallenarznei Corallum rubrum in einem Fall von Schizophrenie erfolgreich eingesetzt.

Ähnlich heilsam wirken die anmutigen Seeanemonen wie z. B. Heteractis malu, um fragilen und zerbrechlichen Menschen wieder Boden unter die Füße zu schieben. Zu den pflanzenähnlichen Blumentieren gesellen sich die Medusen mit ihren grazilen und eleganten Verwandten, von denen nicht wenige ein tödliches Gift besitzen, eine der hochgiftigsten ist Chironex fleckeri, die einer chronischen Schmerzpatientin Erleichterung brachte. Neu erforscht wurden die kratzbürstigen Stachelhäuter, die heftig verletzen und selbst so verletzt sind. So hat sich Acanthaster planci, der potenzierte Dornenkronenseestern, unter anderem als wichtiges Mittel bei grippalen Infekten bewährt.

Der Vergleich der Evolution in den Naturreichen mit den psychologischen Entwicklungsstufen des Menschen hat in den letzten Jahren nicht nur zu einem besseren Verständnis der homöopathischen Materia medica beigetragen, sondern auch die Arzneigruppen neu in den Fokus gerückt, die mit dem Anfang der pflanzlichen und tierischen Entwicklung verbunden sind. Als Pendant zu den Urpflanzen „Moose und Farne“ (SPEKTRUM 3/2020) präsentiert diese Ausgabe von SPEKTRUM mit den „Wirbellosen“ die Gruppe, die am Beginn der Tierwelt steht und deren ältesten Vertreter sogar leicht mit Pflanzen zu verwechseln sind.

Ganshyam Kalathia und seinen indischen KollegInnen ist es zu verdanken, dass wir die noch unbekannten Arzneien der Invertebrata kennenlernen dürfen. In der Evolution voranschreitend stellen weitere erfahrene Autoren die bekannten und noch unbekannten Wirbellosen vor, die es teilweise oder ganz aus dem Meer geschafft haben: die Krebse, Muscheln, Schnecken und Würmer.

Der Flusskrebs Astascus bewährt sich bei urticariellen Ekzemen, die noch unbekannte Arznei der Napfschnecke Patella vulgata hilft einer depressiven Patientin, und der neu geprüfte Wattwurm Arenicola marina zeigt seine deutliche Wirkung bei Augenerkrankungen. Es zeigen sich die gemeinsamen Merkmale der Wirbellosen, ihre Primitivität und Verletzlichkeit, die sie schutzbedürftig und von Unterstützung abhängig machen, bei den Mitteln aus jeder Tierklasse auf ganz eigene Weise – in der körperlichen Symptomatik ebenso wie auf der psychischen Ebene und in der Lebensgeschichte. Raster wie das Evolutionsmodell oder das persönliche Erleben auf der Empfindungsebene können uns in Kombination mit repertorisierbaren Symptomen helfen, diese sehr heterogene Arzneigruppe zu differenzieren. Während wir die unscheinbaren Urpflanzen der Moose und Farne in der Natur oft gar nicht wahrnehmen, fasziniert die bunte Welt der Wirbellosen durch ihre vielfältigen Erscheinungsformen.

 



Leseprobe
Leseprobe lesen

Jürgen Hansel: Niedere Tiere ohne Rückgrat
Systematik der Wirbellosen aus homöopathischer Sicht


Ghanshyam Kalathia: Rundum versorgt
Schwämme und die typischen Themen der Wirbellosen


Ghanshyam Kalathia: Völlig schwerelos
Quallen und die typischen Themen der Nesseltiere


Ganeshwara Rao: Anhänglich, aber streitsüchtig
Corallium rubrum in einem Fall von Schizophrenie


Atul Patwardhan: Zart besaitet
Heteractis malu – ein Tier wie eine Blume


Jonathan Hardy: Ich gehe in mich selbst hinein
Muscheln, Schnecken und Kraken auf der Empfindungsebene


Cornelia Jud: Wenn alles zu viel wird
Venus mercenaria verschließt sich den Problemen


Wyka Evelyn Feige: Zusammengestülpt und abgeriegelt
Conchiolinum bei einer eigenartigen Essstörung


Iris Philippsen, Hans Eberle, Friedrich Ritzer: Im Zimmer zusammengezogen
Helix pomatia – die Weinbergschnecke bei Angst und Panik


Deborah Collins: Meine sichere kleine Welt
Patella vulgata – unreif und voller Angst


Jutta Hettkamp: Tüddelig und voller Energie
Arenicola marina klart die Augen auf


Doris Drach & Franz Swoboda: Vor die Tür gesetzt
Astacus fluviatilis – Biologie, Prüfung und klinische Erfahrung


Anna Koller-Wilmking: Am liebsten Meeresfrüchte
Astacus und Homarus bei Infektanfälligkeit


Iris Philippsen, Hans Eberle, Friedrich Ritzer: Leben im Gefrierfach
Crangon crangon – die Nordseekrabbe im Entwicklungsmodell


Jörg Hildebrandt: Von Stacheln gepeinigt
Seestern und Seeigel in der homöopathischen Praxis


Yamini Ramesh: Auf eigenen Füssen
Asterias rubens bei hormoneller Akne


Seiten:

Wirbellose - Spektrum Homöopathie 02/2021


~abojahr_aboAndIssue~

Zuzüglich Portokosten:
Deutschland: 1,30 EUR Porto pro Heft
Schweiz: 1,80 EUR pro Heft
Österreich 2,90 EUR pro Heft


~spektrumReviewsHtml()~ ~spektrumSlider~